Die Geschichte der Nostalgiebar

Von „Haberjan´s Ponybahn“ zur Nostalgiebar „Clowns & Helden“

Der Ursprung der Nostalgiebar

Haberjan´s Pony-Kutschenbahn auf dem Bremer Freimakt

Die Geschichte beginnt legendär in Bremen. Noch heute erinnern sich viele ältere Bremer Bürger mit Leuchten in den Augen an ihre Besuche des Bremer Freimarkts als Kind. Allen voran begeisterten sie die Attraktionen von Carsten Haberjahn – das „Hippodrom“ und die „Ponybahn“. Der Spruch „Reiten kann ein jedermann, im Hippodrom bei Haberjan“ wurde zum geflügelten Wort.

Haberjan startete seine Schausteller-Karriere 1888. In dem Jahr war er zum ersetn Mal mit dem Hippodrom auf dem Bremer Freimarkt präsent. Als weitere Attraktion kam 1933 die Ponybahn – genauer die „Pony-Kutschenbahn“ – dazu. Sie wurde zu dem Magneten für groß und klein. Nach dem Tod von Carsten Haberjan sen. im Jahre 1941 übernahm sein Sohn, Carsten Haberjan jun. die Geschäfte von mittlerweile 3 Hippodromen und der Ponybahn.

Eine wunderschöne Darstellung der Geschichte des Schaustellers Haberjan und seines Hippodroms findet sich auf der Website von „BREMEN HISTORY – Das historische Magazin“. Von dort stammen auch die historischen Aufnahmen der Ponybahn. [Quelle: „Bremen History“ / Bestand Familie Porsch.]

Zwischenstation Reiterhof

Von Zufall zu Zufall: Der Dekorateur Udo Tiedemann

Seit 1994 arbeitete Udo Tiedemann als selbstständiger Dekorateur für Schaustellergeschäfte und fertigte historische Ornamente und exklusive Beschilderungen. Zuvor hatte er unter anderem auch die Dekorationen und Wagen des „Zirkus Roncalli“ gestaltet, sein unverkennbares Markenzeichen. Seine damalige Firma „Kirmes Deko“ residierte auf einem ehemaligen Reithof, dessen Stallungen zum Verkauf standen.

Wie es der Zufall der Geschichte so wollte, war einer der Interessenten für die Stallungen ebenfalls ein Reithofbesitzer, der Tiedemann zufällig von der historischen Ponybahn erzählte, die auf seinem Reithof stände – Haberjan´s berühmte Pony-Kutschenbahn. Tiedemann entschloss sich die Ponybahn zu kaufen und umzubauen.

Der Umbau zur Nostalgiebar

Von der ersten Idee bis zur Fertigstellung | 1996 – 2000

Der Zustand der Ponybahn war allerdings nach über 60 Jahren Nutzung sehr desolat. Sie bestand, aus einem Pavillon und einem Mittelbau, der aus einem Drehkörper bestand, an dem die Kutschen befestigt waren, die wiederum von den Ponys im Kreis gezogen wurden. Überall bröckelte der Putz, es gabe Beschädigungen und starke Abnutzungen, zudem fehlten einige Hartfaserteile und Blenden oder waren unbrauchbar verrottet.

Tiedemann entschloß sich zur Restaurierung und holte einen Partner mit ins Boot, den Schausteller Jürgen Mehrtens. In mühevoller Handarbeit und mit viel Liebe zum Details wurde die Ponybahn in mehreren Schritten ab 1996 zu einem Ausschankpavillon in nostalgischem Stil umgebaut.

Die Konstruktion der Nostalgiebar

Präsentation auf der „Interschau 2000“

Der erste Einsatz nach Fertigstellung

Mit einer Punktlandung zur „Interschau 2000“ wurde die „neue“ Nostalgiebar „Clowns & Helden“ fertiggestellt. Bis 2 Tage vor der internationalen Messe wurde von Tiedemann und Mertens noch letzte Hand angelegt, dann konnten die Besucher sie bestaunen und nutzen. Die Resonanz war großartig und die Bar wurde zu einem beliebten Treffpunkt beim Publikum und den Ausstellern.

Im Video sind einige Eindrücke ab Minute 3:20 zu sehen.

Die Zukunft der Nostalgiebar

Jan de Boer entdeckt die Nostalgiebar „Clowns & Helden“ in Wien

Wieder ein Zufall: Im Jahr 2001 entdeckt Jan de Boer, Besitzer der Firma „Cosmopolitent“ – Exklusive Event Zelte – die Nostalgiebar in Wien auf einem Volksfest und verliebte sich sofort in die Bar. „Ich war schon als Kind ein großer Fan vom Zirkus Roncalli und die künstlerische Nähe ist unverkennbar, zumal Udo Tiedemann sie als Dekorateur gestaltet hat.“ De Boer lernte in Wien auch Tiedemann persönlich kennen, der Kontakt verlor sich aber leider wieder – die Nostalgiebar blieb aber in seinem Herzen und ließ ihn fortan nicht mehr los.

Es dauerte noch bis zum Jahr 2015 bis Jan de Boer die Initiative erneut ergriff und den Besitzer Tiedemann wieder ausfindig machen konnte. Tiedemann selbst konnte die Bar aus persönlichen Gründen nur bis 2005 betreiben. Schnell wurde man sich handelseinig, da Tiedemann wusste, mit wie viel Leidenschaft Jan de Boer sein Geschäft betreibt, das u. a. 2 historische Spiegelzelte beinhaltet „Spiegelzelte Cosmopolitent“, die die Familie de Boer schon seit 1924 besitzt und erfolgreich vermietet. So war klar, dass die Nostalgiebar hier in den besten Händen wieder aufblühen und vielen Menschen Freude bereiten würde.

Zur Vermietung der Nostalgiebar